Martin Sauter - amazinGrace® & Craniosacrale Entspannung

Martin Sauter: Ich bin dankbar für meine Cranio-Ausbildung in 2021 und für eine für mich ganz oder die wesentlichste Erkenntnis in meinem Leben, die ich dort erfahren und finden durfte.

Bei der Cranio Arbeit achten wir auf den Craniosacralen-Rhythmus und wie sich dieser zeigt. Dazu legen wir die Hände auf, spüren und sind achtsam und lauschen. Es gibt Körperstellen da zeigt sich der Cranio-Rhythmus mehr und an anderen Stellen weniger. Zudem gibt es bei der Cranio-Arbeit etwas, das nennt sich unwinding. Unwinding bedeutet etwas abwickeln, entwinden, entdrillen, oder auch dass sich etwas entspannt. Also eine Art Lösungsprozess, etwas darf sich lösen und ent-wickeln.

Diese absichtslose Haltung der Achtsamkeit und des Lauschens im jetzt, im Augenblick, ist wie eine Art Einladung an den Menschen und das System und an die betreffenden Stellen, dass sich hier etwas tun darf, dass sich was lösen darf. Diese Einladung kann angenommen werden, muss aber nicht. Das ist das Schöne daran, alles kann, nichts muss. Daher ist das alles auch absichtslos.

Das achtsame und absichtslose Lauschen mit den Händen und die stille Einladung an den Menschen, an sein energetisches System und an die betroffenen Körperstellen kann dazu führen, dass sich die Stellen und das Gewebe, die Muskeln usw. in eine Art Unwinding-Bewegung begeben. Es beginnt also eine Bewegung und damit beginnt eine Art Kommunikation zwischen mir als Anwender und dem Menschen. Ganz achtsam und behutsam und immer absichtslos.

Wir laden den Menschen ein sich zu lösen und lauschen und achten darauf, was sich im jeweiligen Augenblick zeigt, also wie sein System und sein Körper regiert. Dem was sich uns zeigt, dem folgen wir, immer im Augenblick weilend und immer im Jetzt bleibend und immer auch absichtslos. Wir folgen nur und forcieren nichts. Nicht wir geben etwas vor, sondern folgen nur dem, was uns der Mensch, sein System und seine Körperstellen zeigen. Dadurch entsteht eine Art Kommunikation, lauschen, was zeigt sich, dem was sich zeigt folgen, Änderungen wahrnehmen und auch dieser wieder achtsam folgen. Das ist wie eine Art Kommunikation, durch die eine Beziehung entsteht. Es entsteht ein Miteinander, eine Symbiose, eine Art EINS-Sein, ein Miteinander und ein so Sein dürfen, wie es der Augenblick hervorbringt und dieser sich uns zeigt.

Diese Erkenntnis, dem Augenblick zu lauschen und wahrnehmen zu dürfen was der jeweilige Augenblick mir zeigt und dem achtsam folgen zu dürfen, ist für mich zu einer Art spirituellen Erkenntnis und Weisheit geworden, für die ich sehr dankbar bin. Das bringt mich mit dem Leben, das sich mir immer nur im jeweiligen Augenblick und im Jetzt zeigt, in Beziehung und Kommunikation. Mein ganzes spirituellen Streben hat sich auf diese eine Erkenntnis verdichtet. Es bedarf nur noch den Augenblick, das Leben, dem ich lauschen und folgen darf, genauso, wie es sich mir dann eben im jeweiligen Augenblick zeigt. Das hat nichts damit zu tun sich einfach dahintrieben zu lassen und ziellos zu sein, sondern vielmehr mit der Qualität wie sich uns das leben zeigt und wie wir es wahrnehmen und erleben dürfen und wie es uns so zu führen vermag.

Gerade auch im beruflichen Miteinander ist diese Erkenntnis für mich sehr wesentlich geworden. Es zeigt mir noch mehr als früher, wie wichtig das Gegenüber ist. Auch das Leben an sich zeigt sich uns als „Gegenüber“. Wie begegne ich meinen Mitarbeitern, nehme ich mir Zeit für den Menschen, sein Anliegen, habe ich Zeit ihn zu sehen, anstatt ihn in der Eile zu übersehen usw. Das war mir früher schon wichtig, aber jetzt ist es mir noch wichtiger geworden.

Nimmt man sich Zeit und lässt sich auf den Augenblick ein, dann lauschen wir dem Gespräch mit den Mitarbeitern ganz anders. Es ist das eine, wenn wir über inhaltliche Geschäftsthemen sprechen, das andere ist aber zu hören, was er für eine Selbstaussage trifft oder was für einen Apell er sendet, also zu hören, was er wirklich auch sagt. Irgendwie bewusst vollständiger oder ganzheitlicher zu hören und zu verstehen. Das achtsam sein, dem Augenblick zu lauschen, dem Mitarbeiter, der Mensch ist, zu lauschen und dann dem zu folgen was sich zeigt, also dem was er sagt und nicht was ich meine das er sagt, das führt direkt in die offene und lösende Kommunikation und damit direkt in Beziehung. Beziehung erzeugt Wärme und Vertrauen und es fördert das Miteinander und das aufeinander schauen und achtgeben und das gegenseitig aufeinander aufpassen. Schauen und wahrzunehmen wie es dem anderen geht, den Menschen zu sehen und nicht den Mitarbeiter alleine. Das was ihn beschäftigt, bewegt und auch belastet. So kommt man schnell von geschäftlichen Themen zu privaten. Man verlässt die Ebene von Chef zu Mitarbeiter und kommt ganz schnell zur Begebung vom ich zum DU. Nicht das wir deshalb uns mit du ansprechen würden oder müssten, DU im Sinne, dass wir uns im anderen erkennen und spiegeln können. Für diese Augenblicke der Nähe und des Vertrauens bin ich auch sehr dankbar, denn es zeigt mir, worauf es im Leben wirklich ankommt. Auch eine Erfahrung für die ich sehr dankbar bin. Wir können immer nur im DU, also in der Beziehung ganz Sein, denn ohne das DU gäbe es mich erst gar nicht. Ich bin nur im DU, denn ohne das DU wäre ich nichts.

Dann gibt es Zeiten, in denen ich stressbedingt eng werde, meine Sicht und Achtsamkeit verengt sich und ich übersehe Dinge und Menschen. Dann sprechen mich meine Mitarbeiter an und fragen mich, ob es mir denn gerade auch gut gehen würde, denn ich würde sehr gestresst wirken. Ich erzähle ihnen dann vom Stress, meinen Sorgen und Belastungen und was mich bewegt und unter welchen Zwängen man auch manchmal steht. Vor kurzem gab es auch wieder so eine Zeit und ein Gespräch und zum Schluss sagten mir die Mitarbeiter: „Herr Sauter, wir können sehr wohl verstehen, dass Sie all das sehr belastet und wissen Sie, wann immer Ihnen es nicht gut geht, dürfen Sie jederzeit zu uns kommen, wir haben immer ein offenes Ohr für Sie“.

Das berührt mich sehr und zeigt mir, dass wir ein Umfeld prägen können, das von Vertrauen, Respekt und von einem füreinander Da-Sein getragen ist. Und das macht mich extrem dankbar für das Leben und für den Augenblick, der sich mir zeigt und dem ich in Kommunikation und Beziehung folgen darf und der in mir dann auch etwas löst und mich entspannt, mich wärmt und trägt, genau wie in der Cranioarbeit. Der Craniosacrale-Rhythmus ist auch ein Lebensrhythmus und damit lauschen und folgen wir immer dem Leben.

Ich bin sehr dankbar für diese für mich wesentliche Erkenntnisse und Erfahrungen in 2021 und auch allen Kursteilnehmer und meinem Ausbilder und meinen Mitarbeiter/innen, die mir diese Erfahrungen ermöglicht haben.

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